Clubmusik wird aber nur sehr selten live gespielt. Die Künstler, deren Maxis, Alben und EPs sich auf den Plattentellern drehen, sahen von diesem Geld bislang also nichts. „Aber das soll sich mit einem neuen System nun ändern“, verspricht Weigand. Dieses neue System ist die Black Box, ein Gerät, das per Zufallsgenerator die Musik aus den Clubs mitschneidet, in denen sie installiert ist. 100 Black Boxes sind laut Weigand in Kooperation mit Media Control in deutschen Clubs installiert worden. Die Kosten für die Gema belaufen sich auf 500.000 Euro.
Die Black Boxes wurden repräsentativ in ganz Deutschland verteilt. „Wir haben uns mit Experten Gedanken darüber gemacht, wie die verschiedenen Musikrichtungen prozentual in den Clubs repräsentiert sind und danach die Verteilung der Black Boxes organisiert“, so Weigand. Die Mitschnitte sollen also im Idealfall einen Querschnitt der Clubmusik in Deutschland bieten. Vom Tanzlokal für Senioren bis zur finsteren Hardtekkno-Disse soll alles dabei sein.
Experten hören zu
„Diese Mitschnitte werden von uns an ein Experten-Gremium weiter geleitet, die dann beim Anhören die Musik wiederum den Künstlern zuordnen sollen“, erklärt Weigand. Die Experten, das seien DJs und Szene-Kenner, die auf ihrem jeweiligen Spezialgebiet heraushören sollen, welche Platte gerade läuft. Anhand dieser Listen sollen die Tantiemen der Gema dann eben den erkannten Künstlern zugute kommen.
„Das funktioniert doch nie im Leben“, sagt Anthony Rother, selbst erfolgreicher Musik-Produzent aus der Sparte der elektronischen Clubmusik. Er – der schon mehrere Produzenten-Preise erhielt und dessen Alben auch schon mal „Album des Jahres“ waren – bezweifelt, dass ein noch so erfolgreicher DJ oder versierter Szene-Kenner alle Platten wiedererkennen kann, die ihm von der Black Box aufgezeichnet wurden.
In der Tat ist das schwer vorstellbar. Manche DJs mixen bis zu vier Platten übereinander, benutzen Effektgeräte, um die Klangfarbe zu verändern und spielen rare Import-Ware oder Stücke, die sich als Bonus-Track am Ende einer B-Seite verstecken. Von den Platten, die als Promotion-Exemplare schon vor dem eigentlichen Veröffentlichungstermin an ausgewählte DJs verschickt werden, ganz zu schweigen. „Die kann ein Experte doch gar nicht kennen“, sagt Rother.
„Das funktioniert doch nie im Leben“, sagt Anthony Rother, selbst erfolgreicher Musik-Produzent aus der Sparte der elektronischen Clubmusik. Er – der schon mehrere Produzenten-Preise erhielt und dessen Alben auch schon mal „Album des Jahres“ waren – bezweifelt, dass ein noch so erfolgreicher DJ oder versierter Szene-Kenner alle Platten wiedererkennen kann, die ihm von der Black Box aufgezeichnet wurden.
Gulaschkanone hat geschrieben:hat die pop gema überhaupt was mit unserer musik am hut ,müßen die künstler von hardstyle und co platten überhaupt gema bezahlen ?
nee die bekommen ja geld von der GEMA wenn ihre platten angemeldet sind. zahlen muss die gema der veranstalter
Siebenschlaefer hat geschrieben:geld bekommen nur die künstler die bei gema-mitglied sind und das trifft in unserer szene/musik so gut wie bei keinem zu
aber 100% der gemagebühren bei einer veranstaltung wollen die mafiosis trotzdem. eigentlich total unfair. wieviel prozent der tracks, die so in einem club (club, wie wir ihn kennen), sind von künstlern, die der gema angehören?
gibt es irgendwo eine liste derjenigen?
ansonsten mal eine bauen, und deren platten meiden.
ich mach mal den anfang:
- oliver chesler (the horrorist)
schon mitte der neunziger haben nen paar clubs versucht listen bei der gema abzugeben damit das ungerechte verteilen des topfes nach verkaufszahlen von mediamarkt und co. verhindert wird.
Doch nach ignorantem Verhalten und Desinteresse seitens des amtes habens sies wieder gelassen.
Danach hat die PDS nen Gesetzesentwurf gemacht in der das urheberecht bzw die gema ungestaltet werden soll um auf die speziellen gegebenheiten des auflegens und der musikkultur im ganzen eingehen zukönnen.
was daraus geworden is könnt ihr euch ja denken....
Meiner meinung nach ist die ganze Instituition ne riesengrosse kulturzerstörende Sinnlosigkeit. (und wenn ich groß bin weiß ich was nach der CDU-parteizentrale als zweites auf meiner "zu sprengen"-liste steht.wenn die allerdings so weiter machen stehen sie bald ganz oben...)
martin hat geschrieben:
gibt es irgendwo eine liste derjenigen?
ansonsten mal eine bauen, und deren platten meiden.
ich mach mal den anfang:
- oliver chesler (the horrorist)
ist doch blödsinn. die GEMA kassiert so oder so ab. am ende wärs besser wenn wenigstens die künstler das geld bekommen deren platten auch wirklich gespielt werden.
kullerauge hat geschrieben:
und wie willst du das beweisen? "liebe GEMA, die dj's spielen nur platten die garantiert nicht bei der GEMA angemeldet sind" die zeigen dir nen vogel.
Richtigstellung: Es hat mal geklappt - ob es mittlerweile immernoch funktioniert... weiß ich och nich - der Abzockverein wird ja leider auch nich blöder.
Fl3kk hat geschrieben:Die Gema soll sich verpissen... scheiss unnötiger Verein!
lustig... ich frag mich wirklich wie die das machen wollen - die leute die ich kenn wo auflegen, einschliesslich mir selbst, legen wohl alle nur zeug auf die die gema nicht kennt. promos mal ganz vornweg, dann die "import-ware" (was auch sonst, deutschland hat in manchen richtungen null zu bieten)...und die b-seiten sind auch beliebt genug...
syankali|suburb hat geschrieben:hat eigentlich jemand ne ahnung wie lange die gema im nachhinein noch anspruch stellen darf auf eine veranstaltung?
bsp. : party gemacht vor 2 jahren - keine gema bezahlt - gema hat es jetzt rausbekommen (fotos, flyers o.ä.) - verlangt jetzt kohle ...
playlist einreichen fertig... seid doch ma kreativ...
du musst trotzdem meiner meinung nach gema gebühren bezahlen.
ich hab mal bei einer party angegeben das nur nicht gema-mitlieder - liveacts musik gemacht haben.
den eintritt mit 2 euro angepriesen. und schwupps hat ich dann nen brief im kasten (vorher aber schon eine "abmahnung" bekommen)