Also erstmal muss ich den Bethesda-Jungs echt zugestehen, dass sie ihre Sache verdammt gut gemacht haben. Ich bin nach intensiver Prüfung nämlich der Meinung dass Fallout 3 eines der besten Spiele des Jahres geworden ist. Der Pluspunkt Nummer 1 ist denke ich der extrem hohe Wiederspielwert. Ich bin mit dem Mainplot zwar noch nicht ganz durch, freu mich aber jetzt schon darauf, irgendwann von vorn anzufangen und andere Entscheidungen zu treffen. Das „wie“ hat wirklich nen großen Einfluss auf das ganze Spiel, und man hat bei jedem Quest diese Entscheidungsmöglichkeiten. Schon allein, ob man ein Quest überhaupt macht, wirkt sich auf das gesamte Spiel aus.
Kleines Beispiel:
Megaton, die Blechbudensiedlung im Umland von Washington D.C. wurde ja um ne nicht explodierte Atombombe herum gebaut. In der Stadt gibt es einen Sheriff, der einem Geld bietet, wenn man die Bombe entschärft. In der hiesigen Bar gibt es aber auch jemanden, der einem Geld bietet, die Bombe hochzujagen. Außerdem gibt es eine religiöse Vereinigung, die zu der Bombe betet. Jetzt hat man wirklich viele Möglichkeiten: Man entschärft die Bombe, kassiert die Kohle vom Sheriff und zieht evtl. den Zorn der Kirchenjünger auf sich. Man jagt die Bombe hoch und somit auch ganz Megaton mit allen Bewohnern und kassiert die Kohle von dem Typen in der Bar. Oder man geht zum Sheriff petzen, (was ich gemacht habe) woraufhin der Sheriff den Typen in der Bar verhaften will, und dabei erschossen wird. Im Zuge dessen geht der Typ in der Bar dann auf einen selbst los, woraufhin wir ihn wiederum erschießen. Ähm ja. Und ich denke es gäbe noch mehr Möglichkeiten. Viele Quests kann man auch ohne Waffengewalt lösen, indem man einfach diplomatisch vorgeht. So gibt es beispielsweise Kannibalen, die eine kleine Siedlung terrorisieren. Jetzt kann man hingehn und einfach alles abknallen was sich bewegt... oder man macht einen auf tolerant und einigt sich mit den Typen auf einen Deal... Zum Beispiel Schutz gegen Blutkonserven ... ich könnte jetzt endlose Beispiele bringen.
Ich finde übrigens die Spielwelt nicht zu klein geraten. Ich nutze in Bethesda-Spielen nie die „Schnellreisen“ Funktion, weil ich finde, dass einem das zu viel vom Spiel wegnimmt. Wenn man wirklich alle Strecken läuft, erscheint einem die Welt ziemlich groß. Überall gibt es kleine Siedlungen, Raider-Verstecke, andere Vaults usw. Bescheiden sind hingegen die unüberwindlichen Schutthaufen in der Stadt.
Was ebenfalls etwas komisch ist: Anscheinend verschwinden Gegner, die man einmal umgenietet hat, für immer aus dem jeweiligen Gebiet. Das nervt. Nicht sehr, aber schon ziemlich. Womit wir bei den Mod-Möglichkeiten wären. Das Spiel wurde ja anders als Morrowind und Oblivion ohne einen Editor released. Jetzt ist die Frage, ob dieser irgendwann nachgeliefert wird oder nicht. Falls er kommt, wird mod-technisch richtig fett die Post abgehen, davon bin ich absolut überzeugt =) Falls nicht: Schande über Dein Haupt, Bethesda!
Nun zu den Befürchtungen der anderen Fallout & Fallout2 zocker:
In einem Wort: UNBEGRÜNDET!
Die Atmosphäre einer postnuklearen Welt wurde imho noch nie besser rübergebracht als in Fallout 3. Man fühlt geradezu die Strahlung auf der Haut, wenn man durch vermiente Geisterstädte hechelt oder zwischen den verkohlten Überresten von Bäumen umherstreift. rostige Cadilack-Wracks, skelettierte, in einem ungünstigen Moment von Atombomben überraschte Liebespaare in entsprechender Stellung auf dem Ehebett, Total durchgedrehte Menschen wohin man schaut, mutierte Pfiecher, altbackene Konservennahrung, Nuka Cola, die gute alte Kronkorkenwährung... Naja, und dann dieser ironische Humor. Einfach klasse.
Abschließend sei noch erwähnt, dass das Leveln anders abläuft als in Oblivion. Man wird mit der Zeit schon ziemlich der Hardcore-Char – Hab zum Beispiel normale Schusswaffen aufs maximum gelevelt, einige Extras dazu genommen ist man damit absolut „derbe unterwegs“.

Fazit: Ein Muss!
An die, die es auch schon haben: Wie is Euer Eindruck?