Manhunt <EXTREM BRUTAL> - Testbericht PS 2
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Manhunt <EXTREM BRUTAL> - Testbericht PS 2
joar spiel wurde indiziert !!!
Bereits mit der GTA-Serie sorgte Rockstar North für Kontroversen, bemühte Gerichte und kürzlich musste sogar Vice City überarbeitet werden, weil sich eine Minderheit diskriminiert fühlte. Doch das scheint den Entwickler nicht davon abzuhalten im aktuellen Streich in Sachen Gewalt noch eines draufzusetzen und damit den hauseigenen Autodiebstahl zu einem Kinderfasching zu degradieren. Burtal, bizarr und pervers – so könnte man Manhunt kurz umreißen.
Dead Man Walking
In Manhunt übernehmt ihr die Rolle von James Earl Cash, der zum Tod durch die Giftspritze verurteilt auf dem Weg zur Hinrichtung ist. Diese wird auch vollzogen, um der Gerechtigkeit Genüge zu tun. Während die Medien und die Bevölkerung in diesem Glauben belassen werden, stirbt unser Protagonist allerdings nicht wirklich, da ihm in Wahrheit nur ein Betäubungsmittel injiziert wurde. Vielmehr ist er Teil eines sadistischen Machwerks einer Person, die sich bald als Regisseur entpuppt, der mit euch via Ohrknopf kommuniziert und euch Anweisungen gibt - und hier kommt auch das Headset schon zum Einsatz.
Ihr startet euren Überlebenskampf in einem heruntergekommenen Viertel in Form eines Turtorials, das euch mit der grundlegenden Steuerung vertraut macht. Zusätzlich erhaltet ihr immer wieder Anweisungen von der Stimme im Ohr, was als nächstes zu tun ist. Zunächst seid ihr unbewaffnet, findet aber bald eine Plastiktüte. Auch das erste Opfer ist schon in Reichweite, das ihr mit eurem Fund erwürgt. Ein paar Meter weiter streicht schon das nächste Gangmitglied durch die finsteren Gassen. Per Anleitung aus dem Kopfhörer huscht ihr in eine dunkle Ecke, um in einem sicheren Moment den Gegner rücklings zu ermeucheln. Nicht weit entfernt findet ihr den ersten Speicherpunkt in Form einer Videokassette. Hier könnt ihr entweder speichern bzw. startet im Fall eines Ablebens von diesem Punkt aus. Recycling ist aus der Mode, sodass ihr mittlerweile wieder mit leeren Händen da steht. Sogleich stolpert ihr über eine Glasscherbe, die sich ebenfalls sehr gut zum Angriff eignet. Per Tastendruck stellt ihr euch mit den Rücken zur Wand und späht vorsichtig um die Ecke. Nichtsahnend schlendert der nächste Typ die Treppe runter. Nach seiner Kehrtwende und einem kurzen Blick auf den Radar, der euch seine Blickrichtung verrät, folgt ihr ihm ein Stück auf leisen Sohlen. Nachdem ihr ihn anvisiert habt, verfärben sich die Pfeile um seinen Kopf weiß, wenn ihr in Reichweite für einen Angriff seid. Bleibt ihr länger auf dem Knopf, werden diese zunächst gelb und dann rot. Dadurch wird die Attacke noch bestialischer aus Sicht einer Überwachungskamera in Szene gesetzt.
Auf eurem Radar sind plötzlich zwei Pfeile zu sehen. Noch sind diese gelb, und die beiden Gangmitglieder stellen keine Gefahr für euch dar. Doch der Director warnt euch vor einer offenen Konfrontation – diesem Ratschlag solltet ihr euch auch tunlichst zu Herzen nehmen, denn im Nahkampf gegen zwei oder mehr Gegner habt ihr so gut wie keine Chance. Wir stehlen uns also in den Schatten und warten geduldig ab, bis der Hood vorbei kommt. Doch dieser dreht auf halbem Weg um. Auch die nächste sichere Position ist momentan zu gefährlich, da sich euch der „Kollege“ bereits genähert hat. Jetzt bloß nicht husten oder räuspern! Nach einem kurzen Moment ist die Situation günstiger und ihr klopft gegen das euch schutzbietende Fahrzeug – wahlweise erzeugt ihr ein Geräusch mit dem Mikrofon am Headset. Der Pfeil im Radar wird plötzlich orange – der Typ wurde auf den Plan gerufen und untersucht misstrauisch den Ursprung des Lärms. Gut, dass ihr im Schatten nicht von ihm erspäht werdet. Nachdem er nichts entdecken konnte, begibt er sich wieder zurück.
Nun seid ihr wieder am Zug, doch ihr wart unvorsichtig und der Gegner hat euch gesehen. Ihr oder er, das ist jetzt die Devise. Mittels schneller, aber schwacher oder stärkerer, aber dafür langsamere Schläge wehrt ihr euch eurer Haut. Drückt ihr keine Taste, werden die Attacken des Gegenübers automatisch geblockt. Doch der Tumult hat den anderen Hood auf den Plan gerufen, der euch von hinten attackiert – das symbolische Pendant in Form des Dreiecks hat sich mittlerweile rot verfärbt. Verzweifelt müsst ihr mit ansehen, wie der Balken mit der Lebensenergie schwindet. Nach ein paar Schlägen fangt ihr euch schon ein Stückchen weiter hinten wieder an. Aber diese Mal seiht ihr geschickter und könnt die beiden überrumpeln. Der Regisseur öffnet euch die Tür zum nächsten Abschnitt...
Running Man
Im Laufe des Spiels stolpert ihr über neue Waffen, wie verschiedene Varianten eines Baseballschlägers, ein Messer, eine Machete, ein Beil oder eine Drahtschlinge. Aber auch auf Schusswaffen könnt ihr zurückgreifen: Zur Verfügung stehen Faustfeuerwaffen, Schrottflinten bzw. das abgesägte Pendant, Tucker, die mit Nägel bestückt werden, MGs und zu guter Letzt auch eine Motorsäge. Ein Betäubungsgewehr mutet da fast schon lächerlich an, ob des restlichen Arsenals und der präsentierten Gewalttaten.
Während ihr euch durch fünf Areale mit je vier Abschnitten, wie eine Irrenanstalt, eine U-Bahn, ein Güterbahnhof, ein Friedhof…, schleicht und kämpft, meldet sich der Regisseur immer wieder mit Direktiven, aber auch mit verhetzenden und sadistischen Kommentaren zu Wort. Die Abschnitte und Atmosphäre sind dabei spannend und düster inszeniert. Vorsichtig lugt ihr um Ecken, haltet nach dem nächsten Schatten Ausschau und schleicht euch vorsichtig an die Gegner heran oder lockt sie mit Geräuschen. Utensilien, wie eine Flasche oder eine Dose, aber auch ein abgetrennter Kopf können geworfen werden, um damit den Angriff einzuleiten. Um nicht auf euch aufmerksam zu machen, könnt ihr die Leichen in eine finstere Ecke tragen oder auch bewusst zur Ablenkung benutzen.
Je nach Gegend treiben sich dort unterschiedliche Gangs rum, die alle ihre eigene Macke und auch ihre eigenen Waffen haben. Wart ihr zu forsch und werdet entdeckt, rufen die Gangster nach ihren Freunden oder fordern Verstärkung per Funk an. Ehe es ihr euch verseht, werden ihr auch schon von zwei, drei oder – in späteren Abschnitten – wesentlich mehr gleichzeitig bearbeitet. Dann habt ihr im Prinzip auch schon ausgespielt und müsst beim letzten Videotape oder sogar vom Anfang des Levels neu starten. In so einer brenzligen Lage hilft als einziger Ausweg die Flucht. Per Tastendruck rennt ihr und versucht euch den Blicken des gesellschaftlichen Abschaums zu entziehen. Ist der Abstand groß genug, könnt ihr euch erneut verstecken, denn die Gangs verfolgen euch zwar, können euch in der Dunkelheit in der Ecke aber nicht sehen. Waren sie euch allerdings zu dicht auf den Fersen, nutzt euch eure Deckung nichts und sie machen euch auch dort kalt. Insgesamt ist die KI recht gut ausgefallen – fast schon zu gut. Schnell ist Verstärkung da und die Sinne sind geschärft. Bereits das Laufen verursacht Lärm und das Umrempeln einer Mülltonne kann fatal sein. Gegen Ende des Spiels bietet eine Nische nicht immer die erhoffte Sicherheit, so schauen die Gangmitglieder auch schon mal ganz gezielt dort nach, um euch dort auch aufzustöbern.
Zwar liegen da und dort schmerzstillende Mittel rum, doch oftmals habt ihr gar nicht die Gelegenheit sie zu nutzen, da ihr vorher bereits tot seid. Gerade zum Schluss hin werdet ihr öfter den Ladebildschirm zu Gesicht bekommen als euch lieb ist! Ein Segen, dass die Ladezeiten kurz ausgefallen sind und der Großteil gestreamt wird. Das wird allerdings mit einigen kurzen Aussetzern erkauft, die zwar unschön sind, aber nur wenig beeinträchtigen.
Leichter habt ihr es, wenn ihr im Besitz einer Waffe seid. So könnt ihr schon auf Distanz angreifen. Hier die Steuerung übrigens recht gut gelungen: Mittels Button geht ihr in Deckung, um aus eurem Schutz auf Knopfdruck mit Hilfe der automatischen Zielvorrichtung einen oder mehrere gezielte Schüsse abzugeben. Lasst ihr die Taste wieder los, entzieht sich James automatischen den verletzenden Projektilen. Hier haben es die Entwickler geschafft, echt spannende Gunfights zu implementieren!
Immer wieder müsst ihr auch verschiedene - und teilweise sehr brutale - Aufgabe erledigen, damit euch der Mann im Ohr den erlösenden Ausgang öffnet. So gilt es alle Gegner in einem Bereich zu eliminieren, Gegenstände zu finden, Schlösser aufzubrechen, Personen zu eskortieren, mit Hilfe eines Krans einen Kühlschrank gegen die Feinde zu manövrieren, einen Boss in einer bestimmten Zeit zu beiseitigen oder aber auch seine Familienmitglieder zu schützen. Diese werden sofort exekutiert, sobald ihr in der Nähe gesichtet werdet. Habt ihr ein Areal überlebt, warten aber auch schon die Schergen des Filmemachers, um euch gewaltsam in die nächste Gefahrenzone zu zerren. Habt ihr euch besonders tapfer geschlagen, warten insgesamt vier Bonuslevel auf euch.
8 mm
Optisch präsentiert sich Manhunt in einer düsteren und dunklen Atmosphäre. Verstärkt wird diese durch einen Grieselfilter, ähnlich dem bei Silent Hill – allerdings könnt ihr diesen zu Beginn auch gleich abschalten. Die Zwischensequenzen, in denen ihr die Exekutionen aus verschiedenen Perspektiven sehen könnt, werden stilecht aus Sicht einer Überwachungskamera inklusive Bildstörungen präsentiert. Hat Cash Gegenstände aufgehoben, sind sie auch auf seinen Rücken oder seinem Gürtel festgemacht zu sehen. Mit zunehmend schwindender Lebensanzeige sind die Läsionen deutlich am Protagonisten zu sehen. Auch seine Animationen bzw. die der Gegner sind gelungen, wenngleich das Rennen des Todeskandidaten unrealistisch und wie im Zeitraffer wirkt. Insgesamt gibt sich die Grafik nicht übermäßig spektakulär, trägt aber sehr zur Stimmung bei.
Gleiches gilt im Prinzip auch für den Sound. Die Musik erzeugt eine ungemeine Spannung und fördert den Adrenalinkick noch weiter, wenn Gefahr in Verzug ist. Dabei wird sie allerdings nie aufdringlich, sondern bleibt immer dezent im Hintergrund. Dank Dolby Pro Logic II wird das Erlebnis noch verstärkt. Die Unterschiedlichkeit der Gangmitglieder wird durch verschiedene Sprachsamples gekonnt unterstrichen. Die Verwendung eines Headsets ist ein gelungener Gag, ist allerdings für das Gameplay nicht unbedingt notwendig und sicherlich keine extra Anschaffung wert.
FAZIT
Beim Spielen drängt sich förmlich die Frage auf, ob die Entwickler die Grenze des guten Geschmacks überschritten haben. Wie weit dürfen sie überhaupt gehen? Ist das Spiel der erste Schritt in Richtung Desensibilisierung und damit Wegbereiter für weitere Gewaltspiele? Ohne hier in einen philosophischen und moralischen Exkurs abschweifen zu wollen, überlasse ich diese Entscheidung dem mündigen Leser – das Game gehört aber absolut in keine Kinderhände! Leider hat man sich bei Rockstar wohl zu sehr auf den Brutalitätsfaktor verlassen. Nachdem man die verschiedenen Meuchelszenarien einmal gesehen hat, sind sie auch weiter nicht mehr interessant. Dann erschließt sich das wahre Gameplay, das leider gegen Ende ziemlich monoton wird. Oft ist der Gebrauch der Schusswaffen einfach effektiver, wenngleich der Stealthfaktor nach wie vor eine Rolle spielt. Die Zielhilfe und die einfache Buttonbelegung sind immer wieder eher ein Hindernis, denn eine wirkliche Unterstützung: Da wird ein weiter entfernter Gegner anvisiert und auf heranstürmende Gangmitglieder mit dem Kolben eingeschlagen anstatt zu schießen. Oft bleibt nur die panische Flucht, ein automatisches Zielen auf den Verfolger wird nicht unterstützt. Das verschärft den ohnehin schon happigen Schwierigkeitsgrad noch mehr. Gerade weniger versierte Spieler werden mit zunehmendem Fortschritt so ihre Frustmomente erleben. Ärgerlich ist es auch, dass ihr nur ein bestimmtes Arsenal an euch nehmen könnt. So erscheint die Wahl zwischen Brechstange und Pistole zunächst leicht, habt ihr ein Schloss zu knacken, müsst ihr den ganzen Weg aber wieder zurücklaufen. Auch die Story muss man mit der Lupe suchen. Zwar wird sie gegen Ende etwas vorangetrieben, bleibt aber dennoch dünn. Trotzdem muss ich sagen, dass das Katz-und-Maus-Spiel an sich für einige spannende und aufregende Stunden sorgt, speziell die Schusswechsel aus der Deckung heraus haben es mir angetan. Doch hätte man aus dem Running-Man-Szenario insgesamt einfach mehr rausholen können!
Bereits mit der GTA-Serie sorgte Rockstar North für Kontroversen, bemühte Gerichte und kürzlich musste sogar Vice City überarbeitet werden, weil sich eine Minderheit diskriminiert fühlte. Doch das scheint den Entwickler nicht davon abzuhalten im aktuellen Streich in Sachen Gewalt noch eines draufzusetzen und damit den hauseigenen Autodiebstahl zu einem Kinderfasching zu degradieren. Burtal, bizarr und pervers – so könnte man Manhunt kurz umreißen.
Dead Man Walking
In Manhunt übernehmt ihr die Rolle von James Earl Cash, der zum Tod durch die Giftspritze verurteilt auf dem Weg zur Hinrichtung ist. Diese wird auch vollzogen, um der Gerechtigkeit Genüge zu tun. Während die Medien und die Bevölkerung in diesem Glauben belassen werden, stirbt unser Protagonist allerdings nicht wirklich, da ihm in Wahrheit nur ein Betäubungsmittel injiziert wurde. Vielmehr ist er Teil eines sadistischen Machwerks einer Person, die sich bald als Regisseur entpuppt, der mit euch via Ohrknopf kommuniziert und euch Anweisungen gibt - und hier kommt auch das Headset schon zum Einsatz.
Ihr startet euren Überlebenskampf in einem heruntergekommenen Viertel in Form eines Turtorials, das euch mit der grundlegenden Steuerung vertraut macht. Zusätzlich erhaltet ihr immer wieder Anweisungen von der Stimme im Ohr, was als nächstes zu tun ist. Zunächst seid ihr unbewaffnet, findet aber bald eine Plastiktüte. Auch das erste Opfer ist schon in Reichweite, das ihr mit eurem Fund erwürgt. Ein paar Meter weiter streicht schon das nächste Gangmitglied durch die finsteren Gassen. Per Anleitung aus dem Kopfhörer huscht ihr in eine dunkle Ecke, um in einem sicheren Moment den Gegner rücklings zu ermeucheln. Nicht weit entfernt findet ihr den ersten Speicherpunkt in Form einer Videokassette. Hier könnt ihr entweder speichern bzw. startet im Fall eines Ablebens von diesem Punkt aus. Recycling ist aus der Mode, sodass ihr mittlerweile wieder mit leeren Händen da steht. Sogleich stolpert ihr über eine Glasscherbe, die sich ebenfalls sehr gut zum Angriff eignet. Per Tastendruck stellt ihr euch mit den Rücken zur Wand und späht vorsichtig um die Ecke. Nichtsahnend schlendert der nächste Typ die Treppe runter. Nach seiner Kehrtwende und einem kurzen Blick auf den Radar, der euch seine Blickrichtung verrät, folgt ihr ihm ein Stück auf leisen Sohlen. Nachdem ihr ihn anvisiert habt, verfärben sich die Pfeile um seinen Kopf weiß, wenn ihr in Reichweite für einen Angriff seid. Bleibt ihr länger auf dem Knopf, werden diese zunächst gelb und dann rot. Dadurch wird die Attacke noch bestialischer aus Sicht einer Überwachungskamera in Szene gesetzt.
Auf eurem Radar sind plötzlich zwei Pfeile zu sehen. Noch sind diese gelb, und die beiden Gangmitglieder stellen keine Gefahr für euch dar. Doch der Director warnt euch vor einer offenen Konfrontation – diesem Ratschlag solltet ihr euch auch tunlichst zu Herzen nehmen, denn im Nahkampf gegen zwei oder mehr Gegner habt ihr so gut wie keine Chance. Wir stehlen uns also in den Schatten und warten geduldig ab, bis der Hood vorbei kommt. Doch dieser dreht auf halbem Weg um. Auch die nächste sichere Position ist momentan zu gefährlich, da sich euch der „Kollege“ bereits genähert hat. Jetzt bloß nicht husten oder räuspern! Nach einem kurzen Moment ist die Situation günstiger und ihr klopft gegen das euch schutzbietende Fahrzeug – wahlweise erzeugt ihr ein Geräusch mit dem Mikrofon am Headset. Der Pfeil im Radar wird plötzlich orange – der Typ wurde auf den Plan gerufen und untersucht misstrauisch den Ursprung des Lärms. Gut, dass ihr im Schatten nicht von ihm erspäht werdet. Nachdem er nichts entdecken konnte, begibt er sich wieder zurück.
Nun seid ihr wieder am Zug, doch ihr wart unvorsichtig und der Gegner hat euch gesehen. Ihr oder er, das ist jetzt die Devise. Mittels schneller, aber schwacher oder stärkerer, aber dafür langsamere Schläge wehrt ihr euch eurer Haut. Drückt ihr keine Taste, werden die Attacken des Gegenübers automatisch geblockt. Doch der Tumult hat den anderen Hood auf den Plan gerufen, der euch von hinten attackiert – das symbolische Pendant in Form des Dreiecks hat sich mittlerweile rot verfärbt. Verzweifelt müsst ihr mit ansehen, wie der Balken mit der Lebensenergie schwindet. Nach ein paar Schlägen fangt ihr euch schon ein Stückchen weiter hinten wieder an. Aber diese Mal seiht ihr geschickter und könnt die beiden überrumpeln. Der Regisseur öffnet euch die Tür zum nächsten Abschnitt...
Running Man
Im Laufe des Spiels stolpert ihr über neue Waffen, wie verschiedene Varianten eines Baseballschlägers, ein Messer, eine Machete, ein Beil oder eine Drahtschlinge. Aber auch auf Schusswaffen könnt ihr zurückgreifen: Zur Verfügung stehen Faustfeuerwaffen, Schrottflinten bzw. das abgesägte Pendant, Tucker, die mit Nägel bestückt werden, MGs und zu guter Letzt auch eine Motorsäge. Ein Betäubungsgewehr mutet da fast schon lächerlich an, ob des restlichen Arsenals und der präsentierten Gewalttaten.
Während ihr euch durch fünf Areale mit je vier Abschnitten, wie eine Irrenanstalt, eine U-Bahn, ein Güterbahnhof, ein Friedhof…, schleicht und kämpft, meldet sich der Regisseur immer wieder mit Direktiven, aber auch mit verhetzenden und sadistischen Kommentaren zu Wort. Die Abschnitte und Atmosphäre sind dabei spannend und düster inszeniert. Vorsichtig lugt ihr um Ecken, haltet nach dem nächsten Schatten Ausschau und schleicht euch vorsichtig an die Gegner heran oder lockt sie mit Geräuschen. Utensilien, wie eine Flasche oder eine Dose, aber auch ein abgetrennter Kopf können geworfen werden, um damit den Angriff einzuleiten. Um nicht auf euch aufmerksam zu machen, könnt ihr die Leichen in eine finstere Ecke tragen oder auch bewusst zur Ablenkung benutzen.
Je nach Gegend treiben sich dort unterschiedliche Gangs rum, die alle ihre eigene Macke und auch ihre eigenen Waffen haben. Wart ihr zu forsch und werdet entdeckt, rufen die Gangster nach ihren Freunden oder fordern Verstärkung per Funk an. Ehe es ihr euch verseht, werden ihr auch schon von zwei, drei oder – in späteren Abschnitten – wesentlich mehr gleichzeitig bearbeitet. Dann habt ihr im Prinzip auch schon ausgespielt und müsst beim letzten Videotape oder sogar vom Anfang des Levels neu starten. In so einer brenzligen Lage hilft als einziger Ausweg die Flucht. Per Tastendruck rennt ihr und versucht euch den Blicken des gesellschaftlichen Abschaums zu entziehen. Ist der Abstand groß genug, könnt ihr euch erneut verstecken, denn die Gangs verfolgen euch zwar, können euch in der Dunkelheit in der Ecke aber nicht sehen. Waren sie euch allerdings zu dicht auf den Fersen, nutzt euch eure Deckung nichts und sie machen euch auch dort kalt. Insgesamt ist die KI recht gut ausgefallen – fast schon zu gut. Schnell ist Verstärkung da und die Sinne sind geschärft. Bereits das Laufen verursacht Lärm und das Umrempeln einer Mülltonne kann fatal sein. Gegen Ende des Spiels bietet eine Nische nicht immer die erhoffte Sicherheit, so schauen die Gangmitglieder auch schon mal ganz gezielt dort nach, um euch dort auch aufzustöbern.
Zwar liegen da und dort schmerzstillende Mittel rum, doch oftmals habt ihr gar nicht die Gelegenheit sie zu nutzen, da ihr vorher bereits tot seid. Gerade zum Schluss hin werdet ihr öfter den Ladebildschirm zu Gesicht bekommen als euch lieb ist! Ein Segen, dass die Ladezeiten kurz ausgefallen sind und der Großteil gestreamt wird. Das wird allerdings mit einigen kurzen Aussetzern erkauft, die zwar unschön sind, aber nur wenig beeinträchtigen.
Leichter habt ihr es, wenn ihr im Besitz einer Waffe seid. So könnt ihr schon auf Distanz angreifen. Hier die Steuerung übrigens recht gut gelungen: Mittels Button geht ihr in Deckung, um aus eurem Schutz auf Knopfdruck mit Hilfe der automatischen Zielvorrichtung einen oder mehrere gezielte Schüsse abzugeben. Lasst ihr die Taste wieder los, entzieht sich James automatischen den verletzenden Projektilen. Hier haben es die Entwickler geschafft, echt spannende Gunfights zu implementieren!
Immer wieder müsst ihr auch verschiedene - und teilweise sehr brutale - Aufgabe erledigen, damit euch der Mann im Ohr den erlösenden Ausgang öffnet. So gilt es alle Gegner in einem Bereich zu eliminieren, Gegenstände zu finden, Schlösser aufzubrechen, Personen zu eskortieren, mit Hilfe eines Krans einen Kühlschrank gegen die Feinde zu manövrieren, einen Boss in einer bestimmten Zeit zu beiseitigen oder aber auch seine Familienmitglieder zu schützen. Diese werden sofort exekutiert, sobald ihr in der Nähe gesichtet werdet. Habt ihr ein Areal überlebt, warten aber auch schon die Schergen des Filmemachers, um euch gewaltsam in die nächste Gefahrenzone zu zerren. Habt ihr euch besonders tapfer geschlagen, warten insgesamt vier Bonuslevel auf euch.
8 mm
Optisch präsentiert sich Manhunt in einer düsteren und dunklen Atmosphäre. Verstärkt wird diese durch einen Grieselfilter, ähnlich dem bei Silent Hill – allerdings könnt ihr diesen zu Beginn auch gleich abschalten. Die Zwischensequenzen, in denen ihr die Exekutionen aus verschiedenen Perspektiven sehen könnt, werden stilecht aus Sicht einer Überwachungskamera inklusive Bildstörungen präsentiert. Hat Cash Gegenstände aufgehoben, sind sie auch auf seinen Rücken oder seinem Gürtel festgemacht zu sehen. Mit zunehmend schwindender Lebensanzeige sind die Läsionen deutlich am Protagonisten zu sehen. Auch seine Animationen bzw. die der Gegner sind gelungen, wenngleich das Rennen des Todeskandidaten unrealistisch und wie im Zeitraffer wirkt. Insgesamt gibt sich die Grafik nicht übermäßig spektakulär, trägt aber sehr zur Stimmung bei.
Gleiches gilt im Prinzip auch für den Sound. Die Musik erzeugt eine ungemeine Spannung und fördert den Adrenalinkick noch weiter, wenn Gefahr in Verzug ist. Dabei wird sie allerdings nie aufdringlich, sondern bleibt immer dezent im Hintergrund. Dank Dolby Pro Logic II wird das Erlebnis noch verstärkt. Die Unterschiedlichkeit der Gangmitglieder wird durch verschiedene Sprachsamples gekonnt unterstrichen. Die Verwendung eines Headsets ist ein gelungener Gag, ist allerdings für das Gameplay nicht unbedingt notwendig und sicherlich keine extra Anschaffung wert.
FAZIT
Beim Spielen drängt sich förmlich die Frage auf, ob die Entwickler die Grenze des guten Geschmacks überschritten haben. Wie weit dürfen sie überhaupt gehen? Ist das Spiel der erste Schritt in Richtung Desensibilisierung und damit Wegbereiter für weitere Gewaltspiele? Ohne hier in einen philosophischen und moralischen Exkurs abschweifen zu wollen, überlasse ich diese Entscheidung dem mündigen Leser – das Game gehört aber absolut in keine Kinderhände! Leider hat man sich bei Rockstar wohl zu sehr auf den Brutalitätsfaktor verlassen. Nachdem man die verschiedenen Meuchelszenarien einmal gesehen hat, sind sie auch weiter nicht mehr interessant. Dann erschließt sich das wahre Gameplay, das leider gegen Ende ziemlich monoton wird. Oft ist der Gebrauch der Schusswaffen einfach effektiver, wenngleich der Stealthfaktor nach wie vor eine Rolle spielt. Die Zielhilfe und die einfache Buttonbelegung sind immer wieder eher ein Hindernis, denn eine wirkliche Unterstützung: Da wird ein weiter entfernter Gegner anvisiert und auf heranstürmende Gangmitglieder mit dem Kolben eingeschlagen anstatt zu schießen. Oft bleibt nur die panische Flucht, ein automatisches Zielen auf den Verfolger wird nicht unterstützt. Das verschärft den ohnehin schon happigen Schwierigkeitsgrad noch mehr. Gerade weniger versierte Spieler werden mit zunehmendem Fortschritt so ihre Frustmomente erleben. Ärgerlich ist es auch, dass ihr nur ein bestimmtes Arsenal an euch nehmen könnt. So erscheint die Wahl zwischen Brechstange und Pistole zunächst leicht, habt ihr ein Schloss zu knacken, müsst ihr den ganzen Weg aber wieder zurücklaufen. Auch die Story muss man mit der Lupe suchen. Zwar wird sie gegen Ende etwas vorangetrieben, bleibt aber dennoch dünn. Trotzdem muss ich sagen, dass das Katz-und-Maus-Spiel an sich für einige spannende und aufregende Stunden sorgt, speziell die Schusswechsel aus der Deckung heraus haben es mir angetan. Doch hätte man aus dem Running-Man-Szenario insgesamt einfach mehr rausholen können!
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das game gibts nur für die ps2 bisher :/ schade, hätte es zu gerne auf der xbox gezockt.. mal gucken ob es mit einem vernünftigen emulator geht
das spiel sieht verdammt krank aus!!!
http://www.manhunt-game.de
das spiel sieht verdammt krank aus!!!
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Is auch einfach nur zu krass! Hab die Amiversion durchgezockt! Im vorletzten level biste in ner irrenanstalt und hinter ner glasscheibe liegt ein typ aufm elektrischen stuhl!eLe hat geschrieben:...das spiel sieht verdammt krank aus!!!
Hab dann einfach ma nen hebel gezogen und... naja, nach ner minute hat der typ angefangen zu qualmen!
ich seh schon...
demnächst werden mal wieder paar schulen in die presse kommen ?!?
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[color=orange]- genie und wahnsinn[/color] untreu [color=orange]devil may cry // Requiem - [/color]|[ - teamluxuries
Ich möchte riskieren wie ein Narr auszusehen ... für Gefühle, für meine Träume ... für das Abenteuer lebendig zu sein.
Ich möchte riskieren wie ein Narr auszusehen ... für Gefühle, für meine Träume ... für das Abenteuer lebendig zu sein.
doch doch ... und ist find ich auch nicht viel anders als ps2 !vom spielerischen her... find die grossen controller kacke aber s soll ja auch kleinere geben keine ahnung! hab halo und splinter cell gespielt aber alles nich doll fandsch!! ich find meine playe am besten *gg*eLe hat geschrieben:aus deinen worten höre ich, dass du noch nie xbox gespielt hast
hab es mir gestern mal zusammen mit klopfzeichen
ausgeliehen und ich/wir muss sagen, das Spiel ist echt
genial. Aber auch verdammt schwer.
Steuerung ist ganz o.k., hatten noch nix zu meckern,
nur das Radar ist irgendwie nicht wirklich zuverkässig.
Mal sieht man darauf die Gegner schon auf große Entfernung
aber wenn Sie nur um die Ecke stehen nicht.
Das heisst, wir mussten schon ein paar mal neu anfangen
einfach um die Positionen der Gegner "auszuspionieren".
Grafik ist super aber der absolute Hammer ist einfach die ganze Athmosphäre die erzeugt wird durch Musik, Herzschlag und sonstige Umgebungsgeräusche.
Ich spiele auch gerade mit dem Gedanken, mir das game zu kaufen,
weil Langzeitmotivation scheint da doch gegeben zu sein.
(jetzige Meinung)
Auf jeden Fall Empfehlenswert
ausgeliehen und ich/wir muss sagen, das Spiel ist echt
genial. Aber auch verdammt schwer.
Steuerung ist ganz o.k., hatten noch nix zu meckern,
nur das Radar ist irgendwie nicht wirklich zuverkässig.
Mal sieht man darauf die Gegner schon auf große Entfernung
aber wenn Sie nur um die Ecke stehen nicht.
Das heisst, wir mussten schon ein paar mal neu anfangen
einfach um die Positionen der Gegner "auszuspionieren".
Grafik ist super aber der absolute Hammer ist einfach die ganze Athmosphäre die erzeugt wird durch Musik, Herzschlag und sonstige Umgebungsgeräusche.
Ich spiele auch gerade mit dem Gedanken, mir das game zu kaufen,
weil Langzeitmotivation scheint da doch gegeben zu sein.
(jetzige Meinung)
Auf jeden Fall Empfehlenswert
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lass uns zusammenlegenKlopfzeichen hat geschrieben:es ist so böse...
genial .. ich kann durchaus verstehen das des dingens aufn Index gesetzt wurde.... extrem gewaltverherrlichend...
1,2,3...meins .... ( ich werds mir wahrscheinlich zulegen )
@klopfzeichen
holst mich nachher ab, da können wir weiterzocken.
Halil + Hansi kommen evtl. och noch, die bringen Bierchen mit.
http://www.ost-west-connection.de
http://www.traumatische-naechte.de
in Indien sagen wir: "Pädr"
http://www.traumatische-naechte.de
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