sperrstunde vs. stadtmarketing

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paul
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sperrstunde vs. stadtmarketing

Beitrag von paul »

da das ordnungsamt nun in der leipziger partylandschaft an immer mehr stellen eine sperrstunde durchsetzt bzw. auferlegt möchte ich auf den wiederspruch zum stadtmarketing aufmerksam machen, da heißt es in dem prospekt zur "leipziger freiheit":

"Zumindest in Leipzig: ausgehen in Lokalen, die keine Sperrstunde kennen, ausschlafen im
großzügigen Stuckaltbau und studieren in Hörsälen, in denen man auch wirklich etwas hört."

quelle: http://www.leipziger-freiheit.de/die-ka ... no_cache=1

auch bei wikipedia steht leipzig als stadt ohne sperrstunde drin....die realität sieht nun immer öfter anders aus....http://de.wikipedia.org/wiki/Sperrstunde

ich halte das einerseits für diskussionswürdig. als nachbar von nem club oder einer partykneipe würde ich auch eine sperrstunde begrüßen, aber sinn macht sie am ende auch nicht wirklich.....bevor die sperrstunde beginnt will man ja evtl auch schon schlafen....
für die weiterentwicklung einer kultur und partylandschaft, die zumindest das stadtmaketing ja immerhin schon als wirtschaftsfaktor erkannt hat ist eine sperrstunde jedenfalls sehr negativ. besonders wenn es unterschiedliche regelungen für untschiedliche locations und veranstaltungen gibt....mal ganz ohne (vom amt abgenickt), mal darf nur kein einlaß mehr stattfinden und dann hab ich schon fälle erlebt wo die musik leise/aus sein mußte und auch kein auschank mehr stattfinden durfte....das nenne ich wettbewerbsverzerrung. besonders zum vorteil der innenstadt.

anderseits sollte man das theme öffentlich machen, damit die betreiber und veranstalter nicht alleine auf weiter flu stehen....

was sagt ihr? wer weiß inwieweit diverse kulturinitiativen das thema schon mit gremien der stadt diskutieren?
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DieKleene
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Beitrag von DieKleene »

zunächst sollte differenziert werden zwischen speerstunde und auflagen von seiten des ordnungsamts. Solche auflagen sind meist begründet, zb. durch vermehrte beschwerden der anwohner oder ähnliches. Es kann dann auch sein, dass die auflage einfach nur aussagt, dass der betreiber dafür zu sorgen hat, dass ab x uhr, keine leute mehr vor dem club aufhalten dürfen, wie dies das dann umgesetzt wird, ist meist dem betreiber überlassen. Das wiederum führt zu so unterschiedlichen „regelungen“ wie du sie ansprichst.

Dann gibt es auch wieder clubs, die das ganze nach wirtschaftlichkeit bewerten, sprich, wenn ab 3 uhr nur noch ne hand voll besucher da sind, die auch nicht mehr wirklich viel umsatz machen, dann wird dicht gemacht. Und wenn dies der regel entspricht, dann ist eben ab drei uhr immer schluss, egal ob mal an einem abend mehr leute da sind oder nicht.

Von daher stimmt die aussage, dass wir in Leipzig keine sperrstunde haben. Denn diese würde für alle gleich gelten. Wobei sich die deutschen städte mit sperrstunde echt noch glücklich schätzen können, in England zb. wird das feierverhalten einfach abgeändert, wie man hier in privatwohnungen vorglüht, wird dann da eben einfach nachgeglüht. Für anwohner sicher noch unschöner.. aber ok, dass is n anderes thema :wink:

Und das ne benachteiligung bei unterschiedlichen standorten auftritt, na ja, is meiner meinung nach vollkommen logisch. Wenn ich mit meinem club in ein wohngebiet geh, dann muss ich halt damit rechnen, dass sich anwohner beschweren.. und in der innenstadt zb wohnen weniger leute als in einem reinen wohngebiet, so dass sich weniger gestört fühlen.

Von daher find ich die regelung in leipzig nicht unbedingt die schlechteste, klar umsetzungen bei so etwas sind immer schwierig und stoßen dem ein oder andren negativ auf. Aber insgesamt haben wir doch viele möglichkeiten sehr lange zu feiern und das auch net nur irgendwo in randgebieten von Leipzig….
Bjørn de Baal
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Beitrag von Bjørn de Baal »

sperrstunden haben meistens auch nur die clubs auferlegt bekommen, die in irgendeinerweise der stadt ein dorn im auge sind und/oder sich früher nicht sonderlich an weisungen der stadt gehalten haben bzw. generell negativ aufgefallen sind. (sei es anwohnerbeschwerden oder drogendelikte)
Ich denke grundlegend gibt es eine Sperrstunde, wer allerdings durch ordentliches Verhalten und Clubdurchführung mit der Stadt kooperiert, wird eben nicht mit solchen Auflagen behaftet.
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