Tokyo Gore Police
Hmmm.....jetzt gilt es die richtigen Worte zu wählen. Würde man sich offiziell zu diesem Film bekennen, käme man einer Einweisung gefährlich nahe
Kurzum: ich habe ja schon einigen kranken Mist gesehen, aber TGP toppt alles!
Der Film gehört zu den amüsanten Vertretern des Extreme-Gore und verzichtet daher bewusst auf Realismus. Hier hat jeder Mensch mindestens 50 Liter Blut, die bei Verletzungen mit 100 bar aus ihm herausgepumpt werden
Wenngleich für das Filmerlebnis völlig irrelevant, so dennoch ein paar kurze Worte zur Story: die Tokyoer Polizei ist privatisiert und macht harte Jagd auf vermeintlich böse Mutanten. Letztlich (das nehme ich mal voraus) sind die Mutanten die Guten und nicht die Polizei.
Noch bevor der Filmtitel eingeblendet wird, hat man schon einen Schädel platzen gesehen, es wurde von Leichen gegessen, diverse Polizisten mit der Kettensäge zerlegt, ein
Rocket-Jump hingelegt (ja, das gibt es auch im Fernsehen!) und am Ende in einer Twin-Saw-Action ein Bösewicht zerlegt und auch noch mittig gespalten. Puhhh!
Während der folgenden 100 Minuten jagd eine Slapstick bzw. Gore-Idee die Nächste ... der Film ist geradezu originell. So moderiert eine DJane Szenen des Films, erklärt beispielsweise, wie der Täter sein Opfer in einen Würfel mit 50cm Kantenlänge bekommen hat. Ähnlich wie bei RoboCop bzw. Starship Troopers gibt's zwischendrin zahlreiche abstrakte Werbespots (
1,
2). Da werben
Schulmädchen für den Pulsadernschnitt,
ein Anderer für Harakiri und sogar eine ganze Familie für "
Remote Control Exterminate" - eine Abwandlung von Wii Sports.
Die Charaktere sind ebenso überzeichnet. So hat beispielsweise der Polizeichef einen Hund ... aber keinen Gewöhnlichen! Der Hund ist eigentlich eine Frau, der man zum besseren kriechen die Unterarme bzw. Beine entfernt und ihr eine geschlossene Ledermaske verpasst hat. Auch die Damen im Puff haben ganz
spezielle Erscheinungsbilder, erblassen aber gegenüber dem Cop, der später mit seinem 1 m langen Mutationspenis kämpft. Hinzu kommt, dass die gesamte Polizei in alten Saab 900 unterwegs ist, die jeweils über ein nettes Holz-Satteldach verfügen
Hört sich bis dato nach B-Movie an, oder? Ist es aber nicht. Die Bildqualität, Settings, Kameraführung, Licht- und Toneffekte, Musikuntermalung ... all das ist vergleichsweise professionell umgesetzt. Der Mutant erzählt seine Story gar als Comic und Zeichentrick ähnlich wie bei Kill Bill.
Kurzum: der Film ist eigentlich klasse, kommt inhaltlich erstaunlich frisch und mit vielen Lachern daher, kann aber auch in Sachen Umsetzung überzeugen. Wer solche Filme verträgt, der sollte sich Tokyo Gore Police mal antun.
Der Trailer ist für einen Kurzeindruck recht tauglich:
http://www.youtube.com/watch?v=RLsvDdmDwus
btw: für
The Machine Girl möchte ich jetzt keine derart detaillierte Beschreibung abgeben, aber der Streifen ist ähnlich abstrakt ... also ebenfalls eine klare Empfehlung, zumal noch hübscher besetzt! Dort ist es übrigens auch ein Hattori Hanzo Schwert, welches dem Mädel ihren Railgun-Arm beschehrt